Rezension zu "Bevor ich sterbe" von Jenny Downham



Autor/in: Jenny Downham
Verlag: cbt
Genre: Roman
Triologie: /
Seitenzahl: 316
ISBN: 9783570306741
Preis: 8,95 Euro




INHALT
Tessa, 16, hat Leukämie. Und es gibt keine Hoffnung mehr, denn nach vier Jahren hat sie den Kampf gegen den Krebs endgültig verloren.
Doch bevor sie stirbt, will sie leben.
Sie schreibt eine Liste an die Wand über ihrem Bett, mit den Dingen, die sie machen will, bevor sie stirbt. Mithilfe ihrer Freundin erlebt sie viel, geht tanzen, macht sich schön- doch als Adam auftaucht, wird es noch schwieriger. Darf man sich verlieben, wenn man stirbt?



MEINUNG
Eines meiner absoluten Lieblingsbücher seit Jahren. Dieses Buch lässt kein Auge trocken!
Zuvor hatte ich noch kein Buch gelesen, in dem es um eine tödliche Krankheit ging. Demnach hat mich die Geschichte rund um Tessa und ihren Krebs kalt erwischt.
Gleich zu Beginn an war ich mit dabei, habe gleich den Trotz verspürt, den auch die Protagonistin dem Leben entgegenbringt. Denn eines wird ganz schnell klar: Tessa möchte leben, bevor sie stirbt. Und das ohne Rücksicht auf Verluste. So bricht sie Regeln, springt mehr als einmal über ihren eigenen Schatten und lernt das Leben zu lieben
 
Als dann auch noch Adam auftaucht und sie mehr für ihn zu empfinden beginnt, spürt man ihren inneren Kampf beinahe in jeder geschriebenen Zeile. Für mich war Tessa in jeder Sekunde authentisch und unheimlich sympathisch. Und dabei merkte ich, dass ich nicht mal Mitleid mit ihr empfand: sie hat immerhin einen Weg für sich gefunden, mit ihrem Sterben umzugehen und den Tod nicht zu fürchten, sondern das Leben zu schätzen.


Unten am Fuß der Treppe rolle ich mich zusammen. Hier hockt die Katze, wenn sie will, dass wir über sie stolpern.
Ich wollte schon immer eine Katze sein. Im Warmen und zahm, wenn einem danach ist, wild, wenn nicht.“ – Zitat, S.105


Der Schreibstil ist sehr flüssig und lässt sich wunderbar lesen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und ich hatte nicht einmal Probleme damit, dem Handlungsstrang zu folgen.
Downham hat die unglaubliche Gabe, das sensible Thema Krebs durch die unverbrauchten Augen eines sich auflehnenden Teenagers zu erzählen. Völlig unverblümt und schonungslos ehrlich! Das Buch hat mich auch lange nach der letzten Seite nicht losgelassen und die folgenden Tage danach ertappte ich mich bei dem Gedanken: was würde Tessa tun?
Tatsächlich hat mich ihre Liste so inspiriert, dass ich den Punkt: einen ganzen Tag nur ja zu sagen, genauso ausprobiert habe.
Jenny Downham ist da ein literarisches Meisterwerk gelungen, welches durch Schlagfertigkeit und ganz, ganz viel Herz überzeugt!


FAZIT
Nach diesem Buch hat man eine ganz andere Sicht auf die Welt und seine Mitmenschen, man spürt die Vergänglichkeit in den Momenten und lernt sie wertzuschätzen. Ich habe es verschlungen und dabei gelacht, geweint sowie auch mitgefühlt.
Eine klare Leseempfehlung vor allem für diejenigen, die ihren Horizont erweitern wollen.


BEWERTUNG
Fünf von fünf Sonnenblumen
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen